Beobachtungen

Wir wollten Minni (unser allererster Nachwuchs: Goldstaub-Taggecko Weibchen) in ihrem Terrarium nicht alleine lassen, andererseits auch keine weiteren Babies mehr haben und setzten Micky zu ihr, eine leider verhängnisvolle Entscheidung. Dabei wird immer geraten, neue Tiere in Quarantäne zu halten und den Kot untersuchen zu lassen.

Es begann alles traumhaft ...
Beide Tiere verstanden sich von Anfang an sehr gut miteinander. Minni versuchte zwar immer wieder ihn zu "motivieren", aber er hatte kein sexuelles Interesse an ihr. 
Einziges kleines Manko an ihm war sein Futterneid. Wurde er von Minni gestört, wurde sie vehemmend vertrieben. Dabei gab er quietschende Töne von sich, die ich auch mit der Digitalkamera aufgenommen habe. Werde später einmal versuchen, das Video mit Ton auf diese Seite einzustellen.

Nach dem Erwerb stellte ich fest, daß der Kot bräunlich und zähflüssig war. Der Verkäufer führte dies auf den Verkaufs-Streß zurück, denn die Tiere werden schon 1- 2 Tage vor der Messe in den kleinen Heimchen-Dosen "verpackt".
Im Juni 2012 ließ ich dann den inzwischen normalen Kot analysieren und das Ergebnis: Leichter Befall von Kokzidien!
Nun gab es unterschiedliche Meinungen dazu ....
Einerseits hieß es, sind die Tiere ansonsten gesund, macht ihnen ein leichter Befall nichts aus. Der Tierarzt empfahl eine Behandlung mit Baycox. Da in dieser Zeit bei meinem Kater ein zweiter Krebstumor festgestellt wurde, habe ich die Angelegenheit schleifen lassen. Der zweite Fehler.

... das letzte Bild von Micky in voller Pracht.
                   Quelle und Copyright Peter Kaiser, Fulda

Im Februar 2013 begann dann urplötzlich das Drama ...
Micky's Farben wurden von heute auf morgen dunkelgrün und die hinteren Seiten färbten sich schwärzlich ein. Ab diesem Zeitpunkt fraß er auch nichts mehr. Zusätzlich bekam er massive Häutungsprobleme. Der gesamte Körper wurde in kurzer Zeit schwarz. Infolge der Häutungsprobleme löste sich die tote Haut auch nicht und ergab einen festen Panzer.
Wir versuchten mit Hilfe von Baycox die Krankheit zu bekämpfen. Die Eingabe des Mittels war jedoch recht kompliziert, denn man mußte das Maul mit der Seite einer Injektionsnadel vorsichtig aufhebeln. Nach der ersten Behandlungs-Phase stellte sich kein Erfolg ein, das Tier wurde matter und bewegte sich kaum noch. Daraufhin wurde Micky mit Bioserin behandelt. Dies ergab nach 2 Tagen einen Zwischenerfolg: Die schwarze und harte Häutungsschicht löste sich, die Farben kamen wieder zum Vorschein, das Tier wurde agiler. Daraufhin wurde Micky vom Tierarzt nochmals mit Baycox und gleichzeitiger Beigabe von Bioserin behandelt. In der nachfolgenden notwendigen Behandlungs-Pause starb aber Micky am Aschermittwoch 2013. Den zweimonatige Kampf um sein Leben hatten wir verloren.
Bei Minni zeitversetzt die gleichen Probleme und die gleiche Behandlung. Minni starb dann am 08.05.2013.

Fazit in Sachen Kokzidien-Befall:
Sofortige Behandlung mit Baycox, wenn die Kotprobe positiv ausfällt. Nicht Warten bis die Krankheit ausbricht bzw. das Tier nichts mehr frißt. Dann ist es wohl definitiv zu spät.
Auf jeden Fall einen Tierarzt konsultieren!

Tier in Quarantäne-Terrarium mit 1-2 Bambusstäben und Küchentücher auf dem Boden (täglich wechseln). Kot sofort entfernen.
Die Behandlung mit Baycox erfolgt folgendermaßen:
5% Baycox (verdünnt mit Wasser)
3 Tage behandeln (1x täglich 1 Tropfen ins geöffnete Maul eingeben)
3 Tage Pause
3 Tage behandeln (1x täglich 1 Tropfen ins geöffnete Maul eingeben)
1 Woche Pause
Kotprobe überprüfen lassen (das funktioniert halt nur, solange das Tier noch frißt!)
Notfalls die Prozedur wiederholen.

Genau ein Jahr später stellte sich bei der gleichen Erkrankungsweise mit Todesfolge des Zucht-Männchens bei den Goldstaub-Taggeckos aber heraus, daß kein Parasitenbefall vorlag. Das Tier wurde vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA) untersucht. Da das Tier eingefroren war (Frostbrand), konnte man ansonsten keine weiteren Untersuchungen, z.B. der Organe, durchführen.
Das Zucht-Weibchen der Goldstaub-Taggeckos wurde vorbeugend ebenfalls gegen Kokzidien behandelt. Es fraß ca. 3 Monate gar nichts, nahm nur Wasser zu sich. Erst dann konnte ich durch Wachsmaden sie wieder anregen, Futter zu sich zu nehmen. Der dann folgende Kot wurde vom Tierarzt untersucht und war parasitenfrei. Das Weibchen wurde dann noch über 10 Jahre alt.
Ursache der Erkrankungen der Tiere also nun ungeklärt.

Trotzdem kann ich nur den dringlichsten Rat geben:
Kauft Geckos nur bei bekannten Züchtern als deutsche Nachzuchten (DNZ). Am Besten bei Züchtern, die auch einem der beiden Dachverbände angehören und langjährige Erfahrungen mit den Tieren haben.
Schaut Euch dort den Zustand der Tiere und der Terrarien an. Oft sind die Tiere dort auch billiger als in den Zoofachgeschäften.

 

Weitere Bilder

                     

                     
                                                                                      Alle Bilder: Quelle und Copyright Peter Kaiser, Fulda